BI Pro Bürgerpark – Das hat die Stadt in Wahrheit vor!

Luxuswohnungen auf kontaminierten Boden

Das ist er – der Bürgerpark. Eine schematische Darstellung nur, aber so sieht er von oben aus: das grüne Gesicht vom Martinsviertel. Wie man sehen kann, wird der Bürgerpark von vier Straßen begrenzt: der Kranichsteiner Straße, der Arheilger Straße, dem Martin-Luther-King-Ring und der Vogelsberg Straße. Er wird durchzogen von der Kastanienallee, dem Elfeicher Weg und der Alsfelder Straße.

Die in Darmstadt grüngeführte Stadtregierung hat 2019 einen „vorhabenbezogenen Bebauungsplan“ (N.8) beschlossen der bekanntlich vorsieht, dass im Bürgerpark ein Grundstück von 25.000 Quadratmetern bebaut werden soll. Aus Sicht der Bürgerinitiative würden damit wertvolle Grünfläche im Bürgerpark für immer zerstört, was dem eigenen Klimagutachten der Stadt (30.10.2013) übrigens komplett widerspricht.

BI Pro Bürgerpark: Wir zeigen Gesicht!

I. Stand der Dinge | Lügt die Stadt die Öffentlichkeit an?

Eine Investorengruppe aus Frankfurt und Darmstadt wollte das Privatgelände ursprünglich nur mit insgesamt 47 Reihen- und Einzelhäusern bebauen. So stand es zumindest in dem „vorhabenbezogenen Bebauungsplan“ von 2019. Doch im Juni 2020 stimmt das so nicht mehr! Denn bei unserer Analyse der uns vorliegenden neuen Pläne hat sich herausgestellt, dass sich klammheimlich die Zahl der Wohnungen erhöht hat: nämlich von 47 auf 74!!! Begründung: Einliegerwohnungen gehören ja zu einem Haus dazu, also baut man sie auch. Dort ziehen also in Wahrheit noch mehr Menschen ein. Und die brauchen was? Genau: viel Platz für ihre Fahrzeuge! War da irgend etwas mit weniger Lärm und Schmutz?

II. Stichwort: Parkplätze! Geplant sind angeblich nur 74 Parkplätze auf dem gesamten Grundstück verteilt sowie 4 Parkplätze für Car-Sharing. Da es sich aber um „gehobenes Wohnen für Fach- und Führungskräfte“ handelt, darf man davon ausgehen, dass jeder Erwachsene und volljährige, noch im Haushalt lebende Kind ein Fahrzeug sowie ein Geschäftsfahrzeug hat. All diese zusätzlichen Fahrzeuge finden in den Planungen überhaupt keine Berücksichtigung. Warum nur? Man hat den Verkehr übrigens an einem kalten, regnerischen Tag im September gemessen und zu „Spitzenzeiten 27 Fahrzeuge pro Stunde“ gezählt. Unnötig zu erwähnen, dass das nur ein Bruchteil der Fahrzeuge ist, die die Straße im Sommer zu Spitzenzeiten befahren, um beispielsweise in den Biergarten zu kommen, Freunde zu besuchen, Sport zu treiben, Feste in den beiden Grillhüten zu feiern, spazieren zu gehen, die Hundewiese zu nutzen oder sich in den Kleingärten zu entspannen.

Der im vorhabenbezogenen Bebauungsplan übrigens so schön dargestellte Weg für die Öffentlichkeit, die dann endlich den dortigen See sehen kann, entpuppt sich bei genauem Lesen der Pläne als Mogelpackung! Denn es ist nur ein schmaler Weg durch eine Schlucht! Der Blick auf den See kann übrigens nur durch ein Tor ergattert werden, hinter dem aber unglücklicherweise Weise auch noch ein großer Technik- und Energiehaus steht, der auch diesen „letzten“ Anblick verstellt. Es stimmt daher nicht, wenn die Stadt behauptet, dass alle Bürger etwas vom in privater Hand befindlichen Grundstück mit See hätten.

Links:
Bauplan der Stadt: https://bit.ly/3hvJ5Cs
Gesamte Bebauungsplan: https://bit.ly/2BbZIlM

III. Aktion: Wir brauchen euch jetzt! (Am 8. Juli 2020 abgelaufen!)

So, nun seid Ihr gefragt. Bitte bringt Eure Einwände schriftlich ein. Dabei genügt es nicht, nur zu schreiben, dass man das blöd findet oder nicht will. Der Einwand muss begründet sein. Die Gründe findet man z.B. im im Umweltbericht unter dem eben genannten Link. Hierzu gehören u.a. die Parkplatzsituation, die katastrophal werden wird, die Vögel und Fledermäuse sowie zahlreichen Insekten, die vertrieben werden, Lärmproblematik usw. Wir geben euch gerne Hilfestellungen, wie man so etwas formuliert.

Einreichen könnt Ihr die Einwände beim Magistrat der Stadt Darmstadt unter: Wissenschaftsstadt Darmstadt, z.H. Magistrat, Luisenplatz 5 A, 64283 Darmstadt
E-Mail: info@darmstadt.de
Betreff: Vorhabenbezogener Bebauungsplan 8.4.4.

Inzwischen sind laut unseren Kenntnissen einige Widersprüche vonseiten der BürgerInnen erfolgt. Dies werden, laut der zuständigen Baudezernentin Frau Bozcek, derzeit geprüft. Über die aktuelle bzw. weitere Entwicklung werden wir euch auf dem Laufenden halten!

Bis es aber zur wirklichen Umsetzung der absurden Baupläne kommt, fließt noch viel Wasser den Darmbach herunter – sofern welches drin ist! Denn der Investor muss nun erst einmal einen eigenen Bebauungsplan vorlegen, dieser wird dann erneut einer Prüfung durch das Stadtparlament unterzogen, und wir können auch noch rechtlich gegen das ganze Projekt klagen. Wir hoffen aber, dass die Stadt das Gelände zurückkauft. Die Gelder dafür ließen sich über u.a. über Fundraising, Spendengelder und Crowdfunding generieren.
Wir halten Euch auf dem Laufenden!

Stand: September 2020